Seven Kitchens

Textkonzept und Text

Küche Nr. 1:

Fire and Smoke - Steakhouse Kitchen

Schon optisch setzt sich die ausgedehnte Pool-Patio deutlich vom Rest des Resorts ab. Das sanfte Plätschern des Wassers hat eine beruhigende Wirkung. Der Ort liegt etwas versteckt, ist von aussen kaum einsehbar und bleibt selbst langjährigen Besuchern des Bürgenstock oftmals verborgen. Dank seiner windgeschützten Lage und vieler Sonnenstunden lässt es sich hier bis weit in den Herbst hinein gut verweilen. Die Uhren ticken ein klein wenig langsamer, das geschäftige Treiben ausserhalb rückt in den Hintergrund und es fühlt sich ein bisschen so an, als wäre man in einen anderen Abschnitt der Geschichte versetzt worden. Es braucht nicht besonders viel Fantasie und Vorstellungsvermögen, um sich die grosse Filmdiva Sophia Loren, die legendäre Audrey Hepburn oder Mr. James Bond alias Sean Connery auszumalen, wie sie sich hier sonnen und ihre Bahnen im weiss glänzenden Hollywoodpool ziehen. Glaubt man den Erzählungen, so trank der Spion im Auftrag seiner Majestät seinen Martini (ehrlicherweise bevorzugte Mr. Connery stets einen guten Scotch) am liebsten in der Bar, die sich unterhalb der Wasserlinie des Beckens befindet - halten Sie Ausschau nach den Bullaugen. Der Pool selbst, seine geschwungene Form und die Bauweise sind denkmalgeschützt. Mögen die Stars, die sich hier sonnen, mittlerweile andere sein, so ist der Ort und sein einmaliger Charakter bis heute erhalten geblieben.

Nicht weit entfernt auf einer kleinen Anhöhe befindet sich ein prächtiger Pavillon. Unter seinem schützenden Dach wird zu besonderen Anlässen eine lange Tafel aufgebaut und das Stanserhorn und der Pilatus im Hintergrund bieten die perfekte Kulisse für kulinarische Abende der Extra-Klasse. Die Plätze bei diesen regelmässig stattfindenden Garten Dinners sind heiss begehrt und Monate im Voraus ausgebucht. Dann riecht es nach Feuer, Rauch und gegrilltem Fleisch. Bunte Blumen schmücken den Tisch, Musiker spielen live auf ihren Instrumenten und während sich die Sonne langsam dem Horizont nähert, werden direkt vor den Augen der glücklichen Gäste die Speisen vom Hauptgang bis zum Dessert über offenem Feuer zubereitet.

Die mächtigen Eichenbalken im nahen Restaurant sind massgeblich für den ersten optischen Eindruck. Der Raum ist hell und wird an zwei Seiten von Tageslicht durchflutet. Es ist deutlich spürbar, dass hier gelebt, gelacht und gegessen wurde und wird und eine lange Tradition der Gastfreundschaft vorherrscht. In der Mitte steht ein Community-Table an welchem man stets ein Plätzchen findet, sollte der Gastraum einmal ausgebucht sein. Mit ein bisschen Offenheit und Interesse an neuen Bekanntschaften kann man einen wunderbaren Abend verbringen, neue Menschen kennenlernen und vielleicht sogar Freundschaften schliessen. Die grosse Feuerstelle an der Stirnseite des Raumes dient nicht nur Dekorationszwecken, sondern wird allabendlich für die Zubereitung der Gerichte verwendet. Der wahre Star der Küche ist jedoch der 1,20 Meter lange Eichenholzgrill. Über seine Flammen kommt nur das Beste vom Besten und das liegt nicht weit entfernt. Am Südhang unterhalb des Resorts grasen kraftstrotzende Angus-Rinder, Wollschweine Damhirsche, Kälber und Lämmer. Zweimal wöchentlich werden die Restaurants mit dem landesweit extrem begehrten Holzen Fleisch beliefert.

Manch einer sagt dieser Art von Küche fehlende Raffinesse oder Komplexität nach und verkennt dabei, dass sehr viel mehr dazu gehört, als einfach ein Feuer zu entfachen und ein Stück Fleisch auf den Rost zu legen. Allein Planung und Vorarbeit, welche nötig sind, um sich dem perfekten Geschmack möglichst weit anzunähern, sind eine Kunst für sich. Das Wissen um die Besonderheiten und die richtigen Schnitttechniken zum Herauslösen der besten Stücke erfordert jahrelange Erfahrung und eine ruhige Hand. Die Tiere werden from nose to tail, von Kopf bis Fuss verarbeitet. Nichts der wertvollen Ware soll weggeworfen werden. Respekt vor dem Lebewesen ist unerlässlich, auch um des Genusses Willen.

Zur Perfektionierung des kulinarischen Erlebnisses ist die richtige Lagerung und damit das Erreichen des optimalen Reifegrades des Fleischs von herausragender Bedeutung. In den hauseigenen Dry-Age-Schränken werden die Stücke bis zu vier Wochen unter kontrollierten Bedingungen veredelt. Das Trio aus Zeit, Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist ausschlaggebend, um sicherzustellen, dass das Grillgut höchsten Qualitätsansprüchen gerecht wird und erst in seiner Vollendung über dem Feuer landet. Nach dem Grillieren werden die Stücke mit einem speziellen BBQ Lack glasiert, welcher den Geschmack des Fleisches harmonisch ergänzt und seine Eigenheiten hervorhebt.

Kulinarische Referenzen an die Steakhäuser der USA sind deutlich zu erkennen und werden ganz bewusst voller Stolz präsentiert. Zum Vorbild dient das Juwel des Mittleren Westens Chicago, wo es nach einhelliger Expertenmeinung die besten Steakhäuser der Welt gibt. Genau wie dort wählt der Gast auch hier seinen Cut, die Beilage und die Saucen selbst aus. Highlight sind die Big-Cuts, wie zum Beispiel das legendäre Dry-Aged Beef Tomahawk, das Swiss Farmer Kalbskotelett oder auch die ganze Seite vom Swiss Alpine Lachs. Feuer, Hitze und Rauch sind es, welche aus den Top-Produkten dann Köstlichkeiten zum gemeinsamen Gaumenschmaus zaubern.

Wenngleich das Fleisch der opulente Blickfang auf den Tischen ist, so müssen sich die Nebendarsteller keinesfalls in dessen Schatten verstecken. Eine Chimichurri wie hier lässt sich selbst im Mutterland Argentinien nur selten finden und wer einmal von den in Entenfett ausgebackenen Oak-Fries gekostet hat, dem werden herkömmliche Pommes wie fade Reiswaffeln erscheinen.

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